Ein Wärmenetz für Angath – sorglos in die Energiezukunft

Die Gemeinde Angath möchte eine zukunftsorientierte Lösung für ihre Bürgerinnen und Bürger anbieten.

 

Raus aus Öl und Gas auch im Gebäudebereich (Alternativ in Ihrem Heim/Haus)

Es ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung, im Bereich Wärmeenergie (Beheizung und Warmwasser) die Umstellung auf erneuerbare Energieträger voranzutreiben. Dazu wurde im Regierungsprogramm 2020-2024 konkret festgehalten:

Heizöl darf bereits ab diesem Jahr nicht mehr in Neubauten verwendet werden, beim Heizungstausch gilt das Verbot ab 2021. Ab 2025 sollen Kessel, die älter als 25 Jahre sind, verpflichtend getauscht werden, spätestens 2035 alle Kessel.

Gas darf im Neubau ab 2025 nicht mehr verwendet werden, Gasnetze zur Raumwärmeversorgung sollen nur noch verdichtet werden, nicht weiter ausgebaut.

Projekt „Wie heizt Tirol 2050? – Pilotregion Wörgl und Umgebung“

Um für die daraus resultierenden Herausforderungen gerüstet zu sein und zu ermitteln, wie sich die Wärmestrategien des Bundes und Landes auf Gemeindeebene umsetzen lassen, wurde im Planungsverband Wörgl und Umgebung das Projekt „Wie heizt Tirol 2050?“ durchgeführt. Das Ziel war dabei, die Energiebedarfe und -potenziale für die betroffene Region zu ermitteln und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die künftige Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energieträgern erfolgen könnte.

Im Gemeindegebiet Angath wird noch zu etwa 80% Heizöl und Erdgas eingesetzt. Die Studie zeigte auf, dass hier Nahwärmenetze zur zukünftigen nachhaltigen Wärmeversorgung optional realisiert werden könnten.  

Das Konzept – Grundwasserwärme Angath

Das entwickelte Konzept sieht vor, ein innovatives Nahwärmenetz unter Nutzung des Grundwassers als Wärmequelle zu errichten. Dabei wird dem Grundwasser Wärme entzogen und mittels hocheffizienter Wärmepumpen Wärme erzeugt.

Die Gemeinde Angath möchte eine zukunftsorientierte, alternative Lösung für Gebäude anbieten, die heute noch mit Öl und Gas beheizt werden. Dieses Vorhaben kann aber nur umgesetzt werden, wenn daran genügend Gemeindebürgerinnen und -bürger Interesse haben und mitmachen. Der Gemeinderat der Gemeinde Angath hat im Juni 2020 beschlossen, ein technisches Konzept entwickeln und das Interesse der Bürgerinnen und Bürger erheben zu lassen.

Als Partner mit hoher Kompetenz konnten die landeseigene Tochtergesellschaft Wasser Tirol in Kooperation mit der Stadtwerke Wörgl GmbH gewonnen werden, die seit Jahren ein großes Nahwärmenetz in Wörgl sowie zahlreiche Wärmecontractinganlagen betreiben.

Wie geht es weiter?

In der nächsten Projektphase erfolgt die Interessenserhebung, bei der der direkte Kontakt zu den Gemeindebürgerinnen und -bürger gesucht wird. Die Erhebung wird sich zunächst aufgrund des höchsten Wärmepotenzials auf das geplante Ausbaugebiet Angath Dorf beschränken. Eine mögliche spätere Erweiterung für den Ortsteil Fiecht wird ebenso erwogen. Nachdem dann die Energiebedarfe und die heute eingesetzten Brennstoffe ermittelt sind, wird das technische Konzept ausgearbeitet. Auf dieser Grundlage erfolgt die Grobplanung des Netzes, der Auslegung der Energiequelle sowie die Erhebung der erforderlichen Investitionskosten. Diese Daten dienen als Entscheidungsgrundlage für eine etwaige Umsetzung. Sofern eine wirtschaftliche Machbarkeit positiv bewertet werden kann, soll ein Einreichprojekt zur behördlichen Genehmigung und Förderung erstellt werden.

Welchen Nutzen haben die Gemeindebürgerinnen und -bürger?

Für die Gemeinde Angath bedeutet dies eine zukunftsorientierte Lösung für den Ausstieg aus Öl und Gas und darüber hinaus:

  • saubere Energie ohne Emissionen
  • Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz
  • Nicht nur Heizen, sondern auch Kühlen ist möglich
  • Preise sind nicht von internationalen Entwicklungen abhängig
  • Gesamtkosten sind transparent und übersichtlich
  • Gemeinde kann selbst bestimmen und mitentscheiden
  • Betrieb und Service durch einen verlässlichen regionalen Partner
  • Mitnutzung des 24h-Service der Stadtwerke (Sorglos Wärme)
  • Wertschöpfung bleibt in der Region, keine Importe fossiler Energien mehr notwendig
  • Mitverlegung des gemeindeeigenen Glasfasernetzes möglich

Weitere Informationen & Kontakt

Felix Thalheim, M.Sc.
Hydrogeologie, Energie
T +43 512 209100
M +43 699 1209 1032
felix.thalheim@energieagentur.tirol